Das Klima erinnert an ein Tropenhaus, doch statt rankender Pflanzen stapeln sich ausrangierte Möbel vor den meterhohen, lichtdurchfluteten Fenstern. Die Waschmaschinen im Zentrum des Raumes bilden einen Kontrast zu dieser chaotischen Assemblage. Die kontinuierlich rüttelnden, surrenden Kuben stehen in Reih und Glied ordentlich auf einem gefliesten Podest arrangiert. Was an diesem Raum der Widersprüche verweist eigentlich noch heute auf die vergangene Geschichte der Ausgrenzung und Verfolgung auf diesem Areal der Riebeckstraße 63? Es bedarf historischen Wissens, um diese Frage zu beantworten und die Spuren des Vergangenen von ihren vielfachen Überschreibungen zu differenzieren. Erst dann können jene Geschichten durch Interventionen, Aneignungen und Besetzungen wieder freigelegt und sichtbar gemacht werden.